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Noch ältere Zeugen als die Urkunde von 1284 weist die Kirche
in ihrem romanischen Portal und dem angrenzenden Mauerwerk, nämlich die Reste
einer ungefähr 150 Jahre früher gebauten , fast quadratischen romanischen
Kapelle. Typische Baumerkmale für das beginnende 12. Jahrhundert sind der
behauene Stein und die Ritzungen der Fugen. In der Zeit der Gotik wurde die
Kapelle um etwa die Hälfte ihrer eigentlichen Größe in Richtung Osten
erweitert. Merkmale dieser Zeit sind der unbehauene Stein und glatt
verschmierte Fugen.
Aus der Spätgotik, dem zu Ende gehenden 15. Jahrhundert,
stammt die sehr gut erhaltene Sakramentnische hinter dem Altar. Sie zeigt den
Gekreuzigten mit Maria und Johannes, beide auf Engelsköpfen stehend. Ende des 17., Anfang des 18.Jahrhunderts erhielt die Kirche den Kanzelaltar und die
beiden Emporen. Notwendige Folge war der Fachwerkbau im Westen der Kirche, über
den man auf die beiden Emporen gelangt. Vermutlich entstand ebenfalls in dieser
Zeit der Turm in seiner jetzigen Gestalt. Im 19.Jahrhundert wurde an der Ostseite
der Kirche ein Glockenhaus gebaut und darin die einst auf dem Turm hängenden
beiden Glocken angebracht. In den Jahren 1982/1983 erfuhr die Kirche eine grundlegende
Renovierung. Die im Innenraum getroffene Farbgebung entspricht der vom Ende des
17.Jahrhunderts, also der Zeit, aus der die hölzerne Inneneinrichtung der
Kirche stammt. Bei den Renovierungsarbeiten wurden Wandmalereien aus dem frühen
Barock, um 1650, gefunden. Teile davon konnten restauriert werden. Sie stellen
ein Weinspalier mit Weinstock, eine Fensterumkrönung mit Engelskopf und den
Anfang einer Folge musizierender Engel dar. Ältere Teile einer
Renaissance-Bemalung, auf die man auch stieß, konnten in diesem Zusammenhang
nicht freigelegt werden. Im Zuge der Kirchenrenovierung wurde, nach Abschluss aller
Außenarbeiten am Turm, dem Dach und der gesamten Anlage, das Glockenhaus
verkleinert und erneuert. In ihm hängt nun die einzige nach dem Krieg
übriggebliebene kleine alte Glocke aus dem Jahr 1583, die die Gemeinde zum
Gottesdienst ruft. Die Orgel aus dem Jahr1821 aus der Werkstatt von Johann
Christian Gerhard aus Dorndorf mit dem reich verzierten Prospekt konnte 1984
wieder instandgesetzt werden.
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